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Kornrade

(Agrostemma githago)

VI - VII	Home	Äcker, kultiviert
50 - 80 cm	indigen	CR

Synonyme: Lychnis githago, Githago segetum, Kornnagerl. Therophyt, coll-mont. Die Kelchzipfel sind länger als die Kelchröhre und überragen die purpurviolette Krone weit, die Pflanze ist seidenhaarig. Die Samen sind giftig und werden deshalb aus dem Saatgut für Wintergetreide entfernt, was auch den sehr starken Rückgang der Pflanze bis zum Aussterben, wie in Salzburg und Vorarlberg, bewirkt hat (Lit). Als Bestandteil von Blühmischungen taucht die unter Natuschutz stehende Pflanze unbeständig auf (Lit).

Die Halblichtpflanze stellt bezüglich Temperatur, Feuchte, Reaktion und Nitratgehalt des Bodens keine aussagekräftigen Ansprüche und könnte auf allen ackerbaulich genutzten Flächen auftreten (Lit). Ihr Problem ist die Saatgutreinigung.

Aufnahmen: 05.06.2011 im Bereich des Weikerl-Sees

Aus der Flora von Oberösterreich 1885

"1314. A. Githago L. (Lychnis G. Lam. — Githago segetum Desf. Gemeine K. — Kornnagerl)
Wurzel spindelig. Stengel 1-3' hoch, aufrecht, einfach oder gabelästig, wie alle grünen Theile von langen, anliegenden Haaren graugrün. Blätter lineallänglich, ganzrandig, spitz, 3nervig. Blüthen end- und blattwinkelständig - langgestielt, einzeln. Blüthenstiele unter dem Kelche verdickt, sammt den Kelchen von langen Seidenhaaren glänzend silbergrau. Kelchzipfel blattartig, lineallanzettlich, die Kronblätter überragend. Kronen sehr gross, 1 - 1,5" im Durchmesser, trübpurpurn. Platte verkehrt-eikeilförmig, seicht ausgerandet. Kronschlund ohne Krönchen.
Juni — Herbst.

Unter Getreide, besonders unter Roggen und Hafer. Ueber Gneiss, Granit, Keuper, Sandstein, Grünsand, Kalk, sehr gemein, sowohl in niedrigen, als bergigen Gegenden des ganzen Gebietes. Um Linz auf Aeckern über Donau- und Traunalluvium unter der Wintersaat alljährlich häufig."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, IV. Band (Seite 83), Linz 1885, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.